Im Jahre 1821 erwarb der Dichter und Staatsminister Johann Wolfgang von Goethe für sein Weimarer Wohnhaus einen Hammerflügel aus der Manufaktur von Nannette Streicher.
Bis heute kann dieses Instrument im als Empfangs- und Musikraum genutzten sogenannten "Juno-Zimmer" an unverändert gleicher Stelle in Augenschein genommen werden.
Der Dichter war selbst ein passabler Klavierspieler - noch lieber aber ließ er sich etwas vorspielen. Zwei der eindrucksvollsten Musik-Soireen im Hause Goethe werden hier nachgestellt, mit exakt jenen Werken, die bei den Besuchen von Felix Mendelssohn (1821) und Clara Wieck (1831) aufgeführt wurden.
Tobias Koch, Hammerflügel von Nannette Streicher, Wien 1816
Seit Beginn seiner musikalischen Laufbahn faszinieren den in Kempen am Niederrhein geborenen Pianisten die Ausdrucksmöglichkeiten historischer Tasteninstrumente. Er spielt darauf unorthodox, „mit entwaffnender Spontaneität“, und überrascht gern mit ausgefallenen Projekten, die seine instrumentale Neugierde widerspiegeln.
Seine Aufnahme ausgewählter Klaviersonaten von Ludwig van Beethoven entstand in der Sammlung historischer Tasteninstrumente Neumeyer-Junghanns-Tracey.